Vor vier Jahren habe ich mich zum ersten Mal darum beworben, für ein Mandat im Bundestag zu kandidieren. Heute bewerbe ich mich ein zweites Mal, aber die Ausgangslage ist eine ganz andere. Aus Frieden wurde Krieg, aus Regierungsverantwortung wurde in Teilen eine Verantwortungslosigkeit und aus manchem Zusammenhalt wurde Hass. Es ist dieser Hass, die Ausgrenzung und der offene Angriff auf Minderheiten, der mir seit vielen Jahren keine Ruhe lässt.
Als ich das erste Mal auf einem Seenotrettungsschiff im Mittelmeer stand, war ich nicht direkt politisch motiviert, ich wollte einfach nur anderen Menschen helfen. Aber ich habe auch gesehen, was Politik anrichten kann, zu welchem Leid die Mechanismen der Ausgrenzung und Entrechtung führen können.
In Deutschland fühlen sich heute 25 Prozent der Menschen mit Migrationsgeschichte unsicher und überlegen auszuwandern. Das sind Ärzt*innen, Lagerist*innen, Schüler*innen oder Pfleger*innen. Das sind Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind und andere, die erst im Laufe ihres Lebens nach Deutschland kamen. Die Ausgrenzung und der Hass, der ihnen entgegenschlägt, ist immer tiefer eingesickert. Dazu gehört der offene Angriff auf das Grundrecht auf Asyl, eine Lehre aus den finstersten Jahren dieses Landes, und das Infragestellen davon, ob Menschen mit Zuwanderungsgeschichte überhaupt dazu gehören.
Als Nazis Anfang des Jahres Deportationspläne schmiedeten, sind Millionen Menschen auf die Straße gegangen, gegen diesen Hass und für Veränderung. Politische Veränderungen erkämpfen wir aber nicht nur auf der Straße, wir müssen sie von dort auch ins Parlament tragen. Diese Aufgabe geben mir auch die Proteste auf Borkum und am Festland. Der Kampf von so vielen Engagierten gegen fossile Förderung ist zugleich eine Aufforderung, dafür politisch zu streiten. Die Kundgebungen von Gewerkschaften gegen den Stellenabbau von Volkswagen in Emden und anderswo müssen von uns an den politischen Verhandlungstisch gebracht werden. Und die bunten, vielfältigen und mutigen CSDs in Leer und im Emsland sind unser Auftrag, nach dem Selbstbestimmungsgesetz jetzt für mehr Schutz von queeren Menschen in Deutschland zu streiten.
Ich habe eine klare Vorstellung davon, wie eine Gesellschaft der Vielfalt, ohne fossile Ausbeutung und mit sicheren Jobs, aussehen kann.
In meinen drei Jahren im Bundestag habe ich auf dem Mittelmeer die tödliche Entrechtung gesehen. In Pakistan mit geflüchteten Afghan*innen über die Bedrohung der Taliban gesprochen. Mit queeren Jugendlichen in Leer über ihre Diskriminierungserfahrungen in Ostfriesland geredet. Im Parlament habe ich mich immer wieder für das eingesetzt, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht, Gespräche geführt und ehrlicherweise auch damit gehadert, ob ich noch einmal kandidiere. Für mich hat ein Mandat keinen Selbstzweck, oder eine Logik, aus der heraus man automatisch wieder antritt. Ich habe mir die Frage gestellt, wo ich am wirksamsten bin, um für Veränderung zu streiten. Und ich glaube daran, dass ich im Parlament richtig bin.
Wir waren als Grüne Partei immer an der Seite der Menschenrechtsbewegungen, der Aktivist*innen für Klimaschutz und der Kämpfe für queere Rechte. Für diese enorme Kraft auf der Straße möchte ich eine Brücke in das Parlament sein. Weil es mir um jede*n Einzelne*n geht. Es ist eine unglaubliche Aufgabe, ein Privileg und vor allem eine Chance, im Parlament eine progressive, humanistische Perspektive einzubringen.
Ich bin damals Mitglied bei den Grünen geworden, weil mich die klare Haltung beeindruckt hat. Haltung für Menschenrechte, für Klimaschutz und für eine gerechte und respektvolle Gesellschaft. Für und mit dieser Haltung und gegen den Hass möchte ich wieder antreten.
Es wäre in diesen Zeiten einfacher wegzuschauen. Aber ich will von all dem nicht meine Ruhe. Weil es mir keine Ruhe lässt.
Vor vier Jahren habe ich mich zum ersten Mal darum beworben, für ein Mandat im Bundestag zu kandidieren. Heute bewerbe ich mich ein zweites Mal, aber die Ausgangslage ist eine ganz andere. Aus Frieden wurde Krieg, aus Regierungsverantwortung wurde in Teilen eine Verantwortungslosigkeit und aus manchem Zusammenhalt wurde Hass. Es ist dieser Hass, die Ausgrenzung und der offene Angriff auf Minderheiten, der mir seit vielen Jahren keine Ruhe lässt.
Als ich das erste Mal auf einem Seenotrettungsschiff im Mittelmeer stand, war ich nicht direkt politisch motiviert, ich wollte einfach nur anderen Menschen helfen. Aber ich habe auch gesehen, was Politik anrichten kann, zu welchem Leid die Mechanismen der Ausgrenzung und Entrechtung führen können.
In Deutschland fühlen sich heute 25 Prozent der Menschen mit Migrationsgeschichte unsicher und überlegen auszuwandern. Das sind Ärzt*innen, Lagerist*innen, Schüler*innen oder Pfleger*innen. Das sind Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind und andere, die erst im Laufe ihres Lebens nach Deutschland kamen. Die Ausgrenzung und der Hass, der ihnen entgegenschlägt, ist immer tiefer eingesickert. Dazu gehört der offene Angriff auf das Grundrecht auf Asyl, eine Lehre aus den finstersten Jahren dieses Landes, und das Infragestellen davon, ob Menschen mit Zuwanderungsgeschichte überhaupt dazu gehören.
Als Nazis Anfang des Jahres Deportationspläne schmiedeten, sind Millionen Menschen auf die Straße gegangen, gegen diesen Hass und für Veränderung. Politische Veränderungen erkämpfen wir aber nicht nur auf der Straße, wir müssen sie von dort auch ins Parlament tragen. Diese Aufgabe geben mir auch die Proteste auf Borkum und am Festland. Der Kampf von so vielen Engagierten gegen fossile Förderung ist zugleich eine Aufforderung, dafür politisch zu streiten. Die Kundgebungen von Gewerkschaften gegen den Stellenabbau von Volkswagen in Emden und anderswo müssen von uns an den politischen Verhandlungstisch gebracht werden. Und die bunten, vielfältigen und mutigen CSDs in Leer und im Emsland sind unser Auftrag, nach dem Selbstbestimmungsgesetz jetzt für mehr Schutz von queeren Menschen in Deutschland zu streiten.
Ich habe eine klare Vorstellung davon, wie eine Gesellschaft der Vielfalt, ohne fossile Ausbeutung und mit sicheren Jobs, aussehen kann.
In meinen drei Jahren im Bundestag habe ich auf dem Mittelmeer die tödliche Entrechtung gesehen. In Pakistan mit geflüchteten Afghan*innen über die Bedrohung der Taliban gesprochen. Mit queeren Jugendlichen in Leer über ihre Diskriminierungserfahrungen in Ostfriesland geredet. Im Parlament habe ich mich immer wieder für das eingesetzt, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht, Gespräche geführt und ehrlicherweise auch damit gehadert, ob ich noch einmal kandidiere. Für mich hat ein Mandat keinen Selbstzweck, oder eine Logik, aus der heraus man automatisch wieder antritt. Ich habe mir die Frage gestellt, wo ich am wirksamsten bin, um für Veränderung zu streiten. Und ich glaube daran, dass ich im Parlament richtig bin.
Wir waren als Grüne Partei immer an der Seite der Menschenrechtsbewegungen, der Aktivist*innen für Klimaschutz und der Kämpfe für queere Rechte. Für diese enorme Kraft auf der Straße möchte ich eine Brücke in das Parlament sein. Weil es mir um jede*n Einzelne*n geht. Es ist eine unglaubliche Aufgabe, ein Privileg und vor allem eine Chance, im Parlament eine progressive, humanistische Perspektive einzubringen.
Ich bin damals Mitglied bei den Grünen geworden, weil mich die klare Haltung beeindruckt hat. Haltung für Menschenrechte, für Klimaschutz und für eine gerechte und respektvolle Gesellschaft. Für und mit dieser Haltung und gegen den Hass möchte ich wieder antreten.
Es wäre in diesen Zeiten einfacher wegzuschauen. Aber ich will von all dem nicht meine Ruhe. Weil es mir keine Ruhe lässt.